Biatec Majestic Chronoshop 09 Review: Slovakian Excellence Meets Czech Craftsmanship
Auf der Uhrenmesse tauchen immer wieder neue Gesichter auf, und dieses Jahr haben die Slowaken mit etwas Besonderem auf sich aufmerksam gemacht. Peter Koár und Designer Milo Jakubec gründeten Biatec 2016 mit dem Ziel, moderne Verarbeitung mit dem warmen Look vergangener Zeiten zu verbinden. Ein Blick auf die Preise – 1.490 bis 1.990 Euro – lässt vermuten, dass sie hart daran gearbeitet haben, sich zwischen Hobbysammlern und ernsthaften Fans zu positionieren – eine Position, die die meisten Marken verfehlen, indem sie entweder zu schnell in den gehobenen Markt vorstoßen oder sich durch ihre Preise aus dem Markt drängen.
Chronoshop zeichnet ein insgesamt älteres Bild, das auf Jahren statt auf Monaten aufbaut. Was 2007 als Schreibtisch-Website von Jakub Sivek begann, entwickelte sich 2011 zu einem Prager Ladengeschäft – dem robusten Rettungsboot der Uhren-Nerds durch den finanziellen Sturm. Der Laden wäre 2022 beinahe gesunken, als Diebe einbrachen, doch das Team hat sich einfach in einer mit Fresken geschmückten Ecke der Široká-Straße neu formiert, die wirkt, als wäre sie einem Kapitel aus einem Habsburger Reisebericht entsprungen. Um das Comeback zu feiern, fühlen sich Einzelstücke seltsam passend an. Chronoshop bat Biatec daher um eine limitierte Auflage von nur neun Stück; die Majestic Chronoshop 09 mit Ringen, gebläuten Zeigern und allem Drum und Dran – es sei denn, das Glück bricht vorher alle Erwartungen, und das wird es wahrscheinlich.
Die Biatec Majestic Chronoshop 09 trägt ihr poliertes Edelstahlgehäuse wie ein maßgeschneidertes Sakko – schnittig, knackig und mit einem Hauch von Form. Mit 40 Millimetern Durchmesser und nur 11,6 Millimetern Höhe schmiegt sie sich dem Handgelenk an, ohne aufzufallen, während die moderate Bandanstoßbreite von 48 Millimetern dafür sorgt, dass sie an allem, was weniger als ein Baseball-Wurfarm ist, verschwindet. Ein Kranz aus Satinierung trifft auf hochglanzpolierte Fasen und beweist, dass der einfachste Kontrast oft der raffinierteste ist. Für einen Hauch von Moderne haben die Designer eine schwarze Keramikkappe auf die Lünette gelegt, die über unpassende Tasten und Schreibtischkanten hinwegtäuscht. Ob bei Tageslicht oder im flimmernden Licht einer Bar – das beidseitig entspiegelte Saphirglas gibt das Zifferblatt ohne den üblichen Spiegeleffekt frei und verhindert Blendeffekte. Dreht man die Uhr um, zeigt der robuste Saphirglasboden das Uhrwerk, das sich wie Bühnenlichter dreht und mit vier Stupsnase-Schrauben befestigt ist – und ja, man kann das Klicken fast hören. Die Wasserdichtigkeit beträgt satte 100 Meter. Ob unter dem Wasserhahn, in der Brandung oder unter der Dusche – die Uhr bleibt stets einsatzbereit. Diese Kombination aus Eleganz, Funktionalität und dem nötigen Flair verleiht einem Design normalerweise den Titel „tragbar“; in diesem Fall war sie dem Anlass entsprechend gestaltet.
Lachsfarbenes Zifferblatt mit Seele
Das Zifferblatt der Uhr schimmert in einem satten Lachston, einem so sanften Farbton, dass er im Morgenlicht fast wie handgemalt wirkt. Unter der Lupe erkennt man feine Guilloché-Ringe, die mit schnellen, kleinen Bewegungen in Aprikosen- und Ziegelrot ins Auge fallen, nicht unähnlich den wechselnden Farben auf der Prager Schaufensterfront von Chronoshop, wenn sich der Tag bewölkt.
Der Verzicht auf gedruckte Logos und Ziffern war für Biatec ein mutiger Schritt, doch die klare Leinwand wirkt irgendwie weniger leer und wacher. Facettenreiche Stahlmarkierungen setzen dezente Akzente, während zwei schlanke Zeiger wie geschliffenes Glas glitzern – das ist alles; nichts anderes drängt sich auf. Fans der Standard-Majestic SE 01 WDL werden den Geist wiedererkennen, doch diese Hommage an Chronoshop beansprucht mit überraschender Leichtigkeit ihre eigene Nische.
Das mechanische Herz
Hinter diesem Zifferblatt verbirgt sich das Sellita SW200-1, ein leistungsstarkes Uhrwerk, dem viele Uhrmacher vertrauen, wenn sie Leistung ohne Dramatik wünschen. 26 Steine, eine Schlagfrequenz von 4 Hz und eine 42-Stunden-Zugfeder treiben die Maschine an – die Zahlen entsprechen dem klassischen ETA 2824. Die Techniker von Biatec justieren das Kaliber in fünf Positionen, sodass die Uhr innerhalb von +/- 4 Sekunden pro Tag am Handgelenk sitzt – ein wahrhaft solides Zeichen dafür, dass der Mechanismus nicht nur zusammengesetzt, sondern auch perfektioniert wurde.
Ein markantes Perlmuster zieht sich über das Uhrwerk, und ein individueller, goldfarbener Rotor spiegelt die filigrane Arbeit an der Glastür des Chronoshops wider. Die Koordinaten der Boutique und die individuelle Nummer der Uhr, die mit der Hand am Platinenrand gehalten werden, blicken der Außenwelt in privater Trotzhaltung entgegen. Neun Exemplare, jedes eigenständig.
Ein kantiges 20-Millimeter-Gliederarmband schmiegt sich mit dreiteiliger Festigkeit an das Handgelenk. Die Faltschließe verbirgt eine einfache Verlängerung innerhalb der polierten Mittelglieder. Der Austausch des Metalls gegen ein taubenfarbenes Lederarmband verleiht der Uhr eine weichere Haltung und lässt sie vom hellen Konferenzraum bis zur warmen Atmosphäre eines Abendessens im Innenhof schwingen, ohne ihren Rhythmus zu verlieren.
Historische Bedeutung und Marktposition
Die Auflagenbegrenzung auf genau neun Exemplare mag wie ein Marketing-Schnörkel wirken, doch sie ist in einem sehr realen Detail verankert – der Hausnummer der Werkstatt der Marke im Straßennetz von Bratislava. Mit einem Verkaufspreis von 1.765 EUR (inkl. MwSt.) gehört die Uhr zu jenem seltenen Luxussegment, in dem Exklusivität auf Alltagstauglichkeit trifft.
Fans, die auf der Suche nach kleinen Editionen und herausragender Handwerkskunst sind, kommen hier voll auf ihre Kosten, während Sammler, die normalerweise an fünfstelligen Preisen scheitern, gelegentlich zustimmen. Diese Kombination erzeugt eine Preisgestaltung, die sowohl einladend als auch auf den ersten Blick etwas frech wirkt.
Der Biatec Majestic Chronoshop 09 erzählt eine ganz andere Geschichte. Es handelt sich um ein Joint Venture, das in slowakischen Innovationsclustern entstand und in einem tschechischen Einzelhandelsgeschäft fertiggestellt wurde. Diese grenzüberschreitende Chemie verleiht dem Stück eine ungewöhnliche innere Kraft. Die beiden Teams wünschten sich ein Zifferblatt, das an Münzprägungen aus Kriegszeiten erinnert; was sie am Ende zugaben, war ein Design, das aus Postkartenmotiven und uhrmacherischen Weitblicken bestand.
Branchenkontext und Zukunftsaussichten
Käufer bevorzugen weiterhin Uhren, die sowohl eine hörbare Geschichte als auch ein zuverlässiges Uhrwerk erzählen, und Boutiquen wie diese spüren den Aufschwung. Sommerauktionssäle, insbesondere in London und Genf, zeigten überraschend viel Interesse an Zifferblättern in Kleinserien von Herstellern außerhalb der Swatch-Region. Biatec setzt stark auf Qualität und detailverliebte Geschichten und liegt damit genau an der Schnittstelle dieser Trends.
Konkurrenten, die sich nur auf Markenalter oder extravagante Werbung verlassen, hören die Kritik, während unzählige Neukunden darauf bestehen, die Lünette zu berühren, bevor sie nach einer Karte greifen. Dieser leichte Wandel im Geschmack begünstigt Werkstätten, die Geduld statt Broschüren bevorzugen. Hält die Dynamik an, wird das Unternehmen der Uhrengemeinde in zwölf Monaten eine ganz andere Geschichte erzählen.
Uhrenliebhaber und ernsthafte Sammler sollten Biatec und Chronoshop in den kommenden Monaten im Auge behalten. Beide Unternehmen vereinen Handwerkskunst, klares Design und pure Begeisterung für Uhren zu gleichen Teilen in jedes Projekt, was so gut wie garantiert, dass einige spannende Enthüllungen bevorstehen.
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